Portraits und Geschichten der unterstützten Familien in Czernowitz

Im Dezember 2023 war ich im ukrainischen Czernowitz und habe mich mit ein paar von den unten beschriebenen Familien getroffen. Ich habe sie gebeten, mir von ihrer Reise nach Czernowitz zu erzählen. Die meisten musste ich nicht lange bitten und es sprudelte aus ihnen heraus.

Alle begannen ihre Geschichte am 23. oder 24. Februar 2022. Der Beginn der Invasion ist für alle ein großer Einschnitt in ihr Leben. Ich habe sie auch damit motiviert, dass die Leuten im Westen Europas diese Geschichten benötigen. Im Krieg geht es nicht nur um Drohnen, Leopard-Panzer und Taurus-Raketen. Für die allermeisten in der Ukraine ist der Krieg weniger technisch. Es geht ums Überleben und Menschsein in extremen Situationen. Diese Geschichten müssen raus – aus den UkrainerInnen und raus in die weite Welt.

2 Vika Horoshun, Cherson

Wir sind eine Familie aus Cherson. Wir waren von den Orks* (viele UkrainerInnen benutzen diese Form, die russischen Besatzer zu benennen) besetzt, bis zum letzten…

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4 Katia Solodka, Bucha

Mein Name ist Kateryna Solodka. Ich bin 34 Jahre alt. Ich bin verheiratet und habe 2 wunderbare Kinder – 2 Töchter, 6 und 3 Jahre…

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6 Olha Horol, Wasilivka

Mein Name ist Olga Khorol. Ich lebte früher in Vasylivka, Oblast Saporischschja. Ich arbeitete als medizinische Leiterin und Kinderärztin in einer Privatklinik namens „Prestige“. Mein…

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8 Olha Solotareva, Mariupol

Mein Name ist Olga Zolotareva. Ich habe meinen Mann Serhii in Mariupol kennengelernt, wo er in der 23. Abteilung für Marinesicherheit des staatlichen Grenzschutzdienstes der…

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9 Karolina Sovostina, Mariupol

Unsere Geschichte vom Überleben in Mariupol: Am 14. Februar 2022 schenkte mir mein Mann ein Mutterschafts-Fotoshooting. Wir erwarteten ein kleines Mädchen. Ich habe ein paar…

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18 Iryna Vovk, Kramatorsk

Meine Geschichte: 700 Tage voller Herausforderungen Das Ende des Jahres 2021… Informationen über einen möglichen Krieg waren immer wieder in den Nachrichten, aber wir sind…

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20 Olha Nikolaeva, Berdyansk

Lehrerin für ukrainische Sprache und Literatur Verließ Berdiansk im Jahr 2022 in Richtung Czernowitz Ich wusste, dass es einen Krieg geben würde. In der Nacht…

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23 Olha Andreicheva, Kharkiv

Mein Name ist Olga. Ich bin ein Binnenflüchtling aus Kharkiv. Ich bin mit meiner Familie und meiner Tochter Kateryna nach Czernowitz gekommen. Am 24. Februar…

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24 Vasyl Vyshkovets, Sumy

(Soldat, zur Zeit im Krankenhaus in Kherson) Krieg… Ich möchte die Geschichte meines Bruders erzählen, der mutig aufstand, um unser Land zu verteidigen. Unsere Familie…

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Das Erzählen hatte für viele bestimmt auch einen therapeutischen Zweck. Einige waren nicht zu stoppen und ich kam mit meinen Notizen nicht hinterher. Ich habe die Texte wenig bearbeitet. So ist es manchmal etwas holprig, aber authentisch.

Die ersten Stunden des Krieges werden für eine ganze Generation Ost-UkrainerInnen ein Leben lang präsent sein. Minutiös können viele die Abfolge ihrer Gespräche noch nacherzählen. Krieg ist eben auch eine sehr intensive Phase des Lebens. Menschen wie die hochschwangere Karolina (Geschichte 9) haben Unglaubliches Leid erfahren und Unrecht über sich ergehen lassen müssen. Es ist dieses große Gefühl von Unrecht, was uns alle aufrüttelt. Viele UkrainerInnen suchen noch nach Worten für die Besatzer. Was sie erlebt haben, zerstört ein Menschenbild. Um sein eigenes Menschenbild nicht völlig zu verlieren, flüchtet man sich darin, dass man Russen z.B. als Orks bezeichnet (Kreaturen aus der Herr-der-Ringe-Tolkien-Saga). 

Einige Beschreibungen können verstörend sein, einiges bringt Wut und Tränen auf, aber überall kommt auch Lebensfreude, Lebenslust, Stolz auf die eigene Nation, Dankbarkeit an die eigenen Soldaten und Hoffnung auf ein besseres Leben in einem friedlichen, solidarischen Europa. Mit unserer Initiative wollen wir diese Hoffnung bestärken und hoffen, dass diese Geschichten auch dazu inspirieren, das eigene Leben im Frieden noch mehr wertzuschätzen.

Im Februar möchten wir die Möglichkeit schaffen, auch per Online-Treffen zwischen den ukrainischen Familien und Spendern aus Deutschland die Solidarität und Völkerfreundschaft zu leben.

Julian Gröger, 17. Januar 2024

Spende bitte weiterhin an:

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Und wer Interesse an mehr Infos und/oder Kontakt zu Menschen in der Ukraine hat, melde sich bitte bei Julian:

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