Alle Beiträge von Julian Groeger

30 Olena aus Cherson

Der Morgen des 24. Februar 2024 veränderte nicht nur unser Leben, sondern auch das Leben meiner Haustiere. Im April 2022 mussten wir die Entscheidung treffen, das besetzte Nowa Kachowka zu verlassen und in das kontrollierte Gebiet der Ukraine zu gehen. Die Situation war schwierig: Auf dem Weg nach draußen gab es viele Kontrollpunkte, aber wir waren bereit, der Sicherheit zuliebe das Risiko einzugehen. Im Auto waren außer mir noch drei weitere Erwachsene, ein Teenager und drei Hunde (zwei Labradore – Sarbona und Mishko und ein alter Mischling namens Musya), aber zu Hause waren noch mehrere Hunde und Katzen, die wir nicht sofort mitnehmen konnten und beschlossen, sie herauszunehmen – etwas später.

Wir nahmen nur das Nötigste mit: Essen für die ersten Tage, Wasser und einen Kanister Benzin, da uns klar war, was für eine schwierige Reise vor uns lag. Trotz unserer Angst blieben die Hunde ruhig und wie sich herausstellte, halfen sie uns, mehr als 25 Kontrollpunkte zu passieren.

Der erste Kontrollpunkt war der intensivste. Vor den Betonbarrikaden bremsten wir ab und wurden sofort von mehreren bewaffneten Soldaten umringt. Doch als sie im Kofferraum zwei große, schöne Hunde mit so freundlichen, ausdrucksstarken Augen sahen, die neugierig aus dem Kofferraum schauten, änderte sich ihr Gesichtsausdruck. Sie haben nicht unsere Sachen kontrolliert, sondern nur unsere Dokumente, und ohne unnötige Fragen oder Verzögerungen haben sie uns unser Auto gegeben.

Und so halfen uns unsere zotteligen Gesichter an jedem Kontrollpunkt, problemlos durchzukommen. Wir zogen weiter und an jedem weiteren Kontrollpunkt wiederholte sich die Situation: Wir wurden nicht festgenommen, nur unsere Dokumente wurden überprüft und dann wieder freigelassen. Nach einigen Kontrollpunkten wurde es etwas einfacher. Die Anspannung ließ zwar nicht ganz nach, aber mit jedem problemlos zurückgelegten Kilometer fühlten wir uns etwas sicherer. Es war für alle hart. Von 5 Uhr morgens bis 21 Uhr abends, bis wir einen sicheren Bereich erreichten, stieg niemand aus dem Auto aus, unsere Beine und Arme waren taub, unsere Körper waren taub und schmerzten, und die Hunde bettelten darum, nach draußen zu dürfen. Wir fanden ein kleines Dorf, in dem man uns eine Übernachtungsmöglichkeit anbot. Die Hunde waren froh, aus dem engen Auto herauszukommen, machten es sich glücklich in ihren Decken gemütlich und wir konnten endlich ein wenig entspannen.

Die Nacht verging friedlich und am nächsten Morgen setzten wir unsere Reise mit dem Gefühl fort, dass wir trotz aller Schwierigkeiten unserem Ziel näher kamen.

Die Hunde waren erschöpft. Im Kofferraum war so wenig Platz, dass sie keine Sitzgelegenheit hatten und daneben lagen Sachen und ein Kanister Benzin. Besonders leidet meine 11-jährige Hündin Sarbonne, die an Diabetes leidet. Es war schwer für sie, eine so lange Reise zu ertragen, und jede Bewegung fiel ihr schwer. Ich habe ständig über sie gewacht und wusste, wie wichtig es war, sie in solchen Momenten zu unterstützen.

Zwei Tage später erreichten wir die Region Czernowitz und als wir anhielten und aus dem Auto stiegen, merkte ich, dass mit der Sorbonne etwas nicht stimmte. Sie konnte kaum stehen und fiel ständig hin. Aufgrund von Stress, Müdigkeit und Diabetes fiel sie in ein glykämisches Koma. Gott sei Dank gelang es uns, ihren Zustand zu stabilisieren.Der Zustand des Hundes stabilisierte sich, aber wir verstanden, dass diese Reise für alle sehr schwierig gewesen war.

Wir wohnten bei Verwandten, die im März 2022 aus Charkiw nach Czernowitz kamen. Dieses Haus wurde zu unserer vorübergehenden Unterkunft und uns wurde klar, dass wir einfach abwarten mussten. Das Haus war warm, gemütlich, aber sehr eng: 9 Erwachsene, vier Hunde und drei Katzen. Trotz der Schwierigkeiten waren wir in Sicherheit und die Tiere wurden zu treuen Gefährten, die uns in schwierigen Zeiten aufmunterten, und das war das Wichtigste: Wir gewöhnten uns an unser neues Leben.

Wir ließen uns allmählich nieder, fanden Arbeit, eine neue Wohnung, und trotz allem, was wir durchgemacht hatten, ging das Leben weiter. Wir haben gelernt, jeden Moment zu schätzen, jedes noch so kleine Detail, das uns vorher vielleicht unbedeutend erschien.

Aber zu Hause, in Nowa Kachowka, waren noch einige unserer Katzen und Hunde übrig. Wir schickten unseren Nachbarn Geld und sie kümmerten sich um sie, aber leider starben innerhalb von zwei Jahren fast alle Tiere, sodass nur ein Hund übrig blieb – mein armer kleiner Zhulya. Die Rettung dieses Hundes verdient eine eigene Geschichte, an dieser Evakuierung waren viele Menschen beteiligt. Eine lange, sehr schwierige Reise von fünf Tagen in einem Käfig über das Gebiet und die Grenzen Russlands, Weißrusslands und Polens nach Lviv, wo ich sie traf, meine kleine, verängstigte Zhulechka. Es war eine große Erleichterung und Freude. Wir waren wieder zusammen und trotz allem, was passiert war, wusste ich, dass ich alles getan hatte, um sie zu beschützen.

Zweieinhalb Jahre lang lebte sie zwar unter Aufsicht ihrer Nachbarn, aber allein ohne ihre Eltern im besetzten Gebiet. Als sie mich sah, kannte ihre Freude keine Grenzen, sie winselte, quiekte, leckte sich und sprang, aber gleichzeitig hatte sie Angst, dass ich sie wieder im Stich lassen würde. In ihren Augen lag Panik: Sie suchte meinen Blick, als wollte sie sich vergewissern, dass ich in der Nähe war, dass sie mich nicht weggebracht hatten, dass ich nicht verschwinden würde. Sie erinnerte sich an uns alle, an alle Hunde, an jeden, mit dem sie jemals zusammengelebt hatte, und jetzt, da sie mich traf, wich sie mir keinen einzigen Schritt aus.

Es dauerte mehrere Wochen, bis ihr klar wurde, dass sie nun in Sicherheit war, dass ihre Familie in der Nähe war und sie nicht mehr allein war, dass keine Schüsse mehr fielen und dass um sie herum Stille herrschte.

Aber auch jetzt, nach einer Weile, als alles besser geworden zu sein schien, ist Zhulya immer noch sehr sensibel. Wenn sie laute Geräusche hört, wie zum Beispiel einen laufenden Staubsauger oder ein Gewitter, versteckt sie sich sofort unter dem Sofa, als wolle sie sich vor der ganzen Welt verstecken. Die Angst, wieder verlassen zu werden, ist in ihren Augen immer noch spürbar. Das ist traurig, aber wir sind immer da, um sie zu beruhigen und ihr zu zeigen, dass sie in Sicherheit ist.

In Czernowitz standen wir vor einer weiteren Schwierigkeit: der Wohnungsmiete. Mit Hunden, und sogar mit vieren, ist das praktisch unmöglich, aber Gott sei Dank gibt es nette und hilfsbereite Menschen, die uns geholfen haben, wir haben einen Platz gefunden, an dem wir bleiben konnten.

Wir sind allen dankbar, die uns dabei unterstützt haben, die keine Angst hatten, uns mit unseren Tieren mitzunehmen, sie alle sind meine große Familie. Ohne diese Hilfe wäre es für uns viel schwieriger, uns anzupassen und uns sicher zu fühlen.

Wir trafen viele Einheimische und humanitäre Organisationen, die uns mit allem halfen: Lebensmitteln, Dingen, Möbeln, allem, was wir in diesem Moment brauchten, denn wir hatten nichts. Wir konnten trotz der Schwierigkeiten eine Wohnung mieten und hatten das Gefühl, an diesem neuen Ort nicht mit Problemen allein gelassen zu werden.

Heute leben wir weiterhin in Czernowitz. Unsere Tiere sind alle am Leben, gesund und glücklich. Trotz aller Schwierigkeiten, die wir erlebten, fanden wir unser Zuhause, unsere Familie, unseren Job und unsere Freunde.

Hier, weit entfernt von dem, was vorher war, fühlen wir uns ruhig und zuversichtlich. Jeder Tag ist ein neuer Schritt nach vorne und trotz allem, was wir durchgemacht haben, haben wir gelernt, die einfachen Freuden des Lebens zu schätzen.

Wenn ich jetzt meine Familie und meine Tiere anschaue, weiß ich, dass wir zusammengehören, und das ist die Hauptsache. Sie fühlen sich sicher, genau wie wir. Dies ist unser neues gemeinsames Leben und ich bin stolz, dass wir alles überstehen konnten, was unsere Familie durchgemacht hat.

29 Anna Kachur aus Donetsk und Charkiv

2014 musste ich Donezk verlassen. Ich lebte dann 9 Jahre in Charkiw, arbeitete als Notarin. Die russische Invasion zwang uns zur Flucht aus Charkiw. Wir wussten, dass unser Weg in Richtung Westukraine führen musste. Unser Lebensretter war unser treuer Hund Bonifazij, den wir drei Monate vor dem Ausbruch des Krieges im weit entfernten Bezirk Tscherniwzi, tausend Kilometer entfernt, gekauft hatten. Die Menschen, von denen wir ihn gekauft hatten, nahmen uns auf wie Familienmitglieder. Sie zeigten uns, dass diese Welt voller Liebe ist.

Vor lauter Angst habe ich acht Kopfkissen für eine fünfköpfige Familie mitgenommen. Ich hatte Angst, dass wir frieren werden. Mein Talisman, ein kleines Eselchen, ist immer mit mir dabei. Wir sind sehr ehrfürchtig, unser Glaube hinderte uns daran, zwei orthodoxe Ikonen zurückzulassen. Ich glaube, sie haben uns beschützt.

Eine ganz besonders liebgewonnene Kaffeetasse begleitete mich auf der Reise, ohne sie fahre ich nirgendwohin; wir haben sie vor langer Zeit in Tschechien gekauft. Noch eine sehr sentimentale Sache – ein Parfüm, das mir mein Mann geschenkt hat, kurz nachdem wir uns kennenlernten, ein fast leeres Fläschchen.

Ich habe das Kuscheltier meines Kindes mitgenommen, es heißt Tschawka. Ich glaube, die Tochter hat es öfter angelächelt als mich. Noch etwas – ein Zebra, das nicht nur lachte, sondern sogar wieherte! Ich dachte mir, es sollte uns auf unserer Reise begleiten und uns aufheitern. Und mein Lieblingsschal.

Jetzt hat sich meine Weltanschauung komplett verändert. Nichts Materielles ist wichtig, vielleicht das Geld, das für das Familienleben notwendig ist. Hier sind die Menschen netter, ruhiger als in der Großstadt. Hier spielen die Kinder abends draußen, ich höre ihre Stimmen. Sie werden zum Helfen im Alltag mitgenommen. Ich habe so etwas in Charkiw nie gesehen! Nach eineinhalb Jahren fühle ich mich mit der Gemeinde hier verbunden.

Von hier würde ich etwas mitnehmen, was mit örtlichen Traditionen verbunden ist, Setzling einheimischer Arten, die mich an diese Zeit erinnern sollen. Was mich am meisten bewegt hat und was ich der Welt mitteilen möchte, ist die Wichtigkeit von Einigkeit und Würde, dass man sich gegenseitig unterstützen und jedem zeigen soll, dass er/sie nicht auf sich alleine gestellt ist, sondern das Land und die Menschen hinter ihm stehen. Wenn solch ein Schrecken in dein Haus, in deine Familie kommt – dann muss man zusammenhalten.

28 Iryna Savitska aus Cherson

Guten Tag, liebe Leute. Wir sind eine Familie aus Cherson. Mein Name ist Irina, ich bin 37 Jahre alt und mein Sohn Vladislav ist 15 Jahre alt. Wir sind im April 2022 nach Czernowitz gezogen. Unser Leben war, wie das der meisten Menschen, unterteilt in „vorher“ und „nachher“. ….

Vor dem Krieg arbeitete ich als Krankenschwester in einem Rehabilitationszentrum in Cherson. Mein Kind ging zur Schule, lernte Gesang und Musik. Ich hatte mein eigenes Leben, mit meinen eigenen Sorgen. Alles war einfach, und das Wichtigste war der friedliche Himmel. Aber…. An einem Februarmorgen wurden wir von Explosionsgeräuschen und bebenden Fenstern im Haus geweckt. Allein der Gedanke, dass ein Krieg ausgebrochen war, erfüllte uns mit Angst und Panik. Mein Sohn weinte und stellte Fragen: „WERDEN SIE UNS UMBRINGEN, MAMA? WAS IST DA LOS?“. Die lokalen Fernsehsender berichteten von einer russischen Invasion in großem Stil. Ein Versuch, die Stadt noch am selben Tag mit dem Zug zu verlassen, um meine Großmutter im Dorf zu besuchen, scheiterte, da der Bahnhof geschlossen und beschossen wurde. In den nächsten Tagen und Nächten blieben wir im kalten Keller und gingen nur gelegentlich nach oben, um unser Essen aufzuwärmen. Die Fahrzeuge mit dem „Z“-Symbol und die bewaffneten russischen Soldaten auf jedem Meter der Stadt waren erschreckend. Bei dem Gedanken, dass ich sie nur „falsch“ ansehen und abgeführt werden könnte, bewegte ich mich schnell in der Stadt und erledigte alles im Nachhinein. Es gab keine Arbeit, das Geld wurde knapp, die Lebensmittel waren auf ein Minimum reduziert. Ständige Angst um das Leben meines Kindes. Gleichzeitig wartete ich auf den kleinsten geeigneten Moment, um zu gehen, und ständige Gebete und der Glaube gaben mir Kraft.

Im April 2022 trafen mein Kollege, unsere Kinder und ich eine Entscheidung – wir gingen… entweder jetzt oder wir würden das Leben unserer Kinder weiterhin gefährden. Wir dachten nicht einmal an uns selbst. Wir mussten handeln, es gab eine Möglichkeit, über eine bestimmte Route zu gehen. Wir hatten nur Dokumente, Wasser, Kinderkleidung zum Wechseln und eine große Ikone der Mutter Gottes, die ich in meinen Händen hielt und den ganzen Weg über betete.

10 Stunden und 12 Posten von russischen Soldaten zu dieser Zeit … Prüfung der Dokumente, Fragen nach dem Warum und Wohin man geht, kaputte Ausrüstung, verbrannte zivile Autos, Schilder mit der Aufschrift „Minen“. Wir hatten keinen Spielraum für Fehler. Und hier ist ein weiterer Militärposten!!! Unsere Freude und unsere Tränen des Glücks kannten keine Grenzen. Ich und mein Kind brauchten zwei Tage, um mit dem Zug nach Czernowitz zu gelangen. Wir wurden in einem Wohnheim untergebracht, wo wir auch heute noch leben, obwohl wir dachten, dass der Krieg in ein paar Wochen zu Ende sein würde und wir wieder nach Hause zurückkehren würden. Später ging mein Sohn zur Schule und leistete seine eigene kleine Freiwilligenarbeit (er webte Armbänder und verkaufte sie auf der Straße, und wir schickten den Erlös an unsere Verteidiger). Nach einiger Zeit fand ich einen Teilzeitjob in einem Lebensmittelgeschäft (Beladen von Lastwagen mit Waren). Ein paar Monate später bekam ich eine Stelle als Krankenschwester in einer Klinik für Augenmikrochirurgie. Ich liebe meine Arbeit und meine Patienten, vor allem die kleinen. Neben meiner Arbeit webe ich in meiner Freizeit Tarnnetze und stelle zusammen mit Freiwilligen aus dem Gymnasium meines Sohnes Grabenkerzen her.

In der Region Mykolaiv blieb meine Mutter in ihrem Haus, das von den Russen halb zerstört wurde. Mein jüngerer Bruder dient bei den ukrainischen Streitkräften in der Region Cherson. Wir unterstützen ihn und seine Kollegen, wo wir nur können.

Wir glauben an unseren Sieg, und mögen alle nach Hause zurückkehren und unsere Lieben gesund sein. Vielen Dank für Ihre Unterstützung und die Möglichkeit, unsere Geschichte zu erzählen.

27 Polina Lvova aus Kharkiv

Ich, Polina Lvova, und meine Familie leben in Kharkiv, einer Millionenstadt in der Ostukraine, nicht weit von Sloviansk und Kramatorsk entfernt, wo der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine am 12. April 2014 eigentlich schon begann. Haben wir ihn hier, in den damals noch friedlichen ukrainischen Gebieten, gespürt? Ja und nein, obwohl wir durch einen nahen Verwandten, der 2015 zu den ukrainischen Streitkräften ging, viel über den Krieg wussten. Natürlich gab es Angst und Unbehagen, aber die Regierung versicherte uns, dass Russland „nicht angreifen würde“. ….

Doch am 24. Februar 2022 wachte ich durch zwei große Explosionen auf einmal auf. Meine Psyche klammerte sich an das Prosaische: Irgendetwas war mit dem Auto unter dem Fenster passiert, aber die Nachrichten auf meinem Telefon ließen hartnäckig das Schlimmste vermuten. KRIEG! Selbst jetzt ist es schwierig, die ganze Bandbreite meiner Gefühle zu beschreiben: von Betäubung, Benommenheit, Angst um das Leben und die Sicherheit meiner Lieben, Verwirrung bis hin zu dem fast kindlich naiven Glauben, dass diese universelle Ungerechtigkeit irgendwie korrigiert werden sollte. 21. Jahrhundert, die Ukraine, die Mitte Europas, Demokratie-Zivilisation-Europäische Integration – die Welt wird uns nicht gleichgültig einem dreisten Eindringling überlassen! Ich wollte mich wie immer auf die Arbeit vorbereiten… Aber das Radio in der Küche machte mir einen Strich durch die Rechnung, denn außer den beängstigenden Geräuschen der fast ununterbrochenen Luftangriffswarnungen und den Meldungen über die Notwendigkeit, sich in den Schutzraum zu begeben (der sich nicht im Umkreis von fünf Kilometern befand), gab es keine beruhigenden Nachrichten.

Von den ersten Stunden des russischen Angriffs an wurde unser Viertel – der östliche Stadtrand von Charkiw – ständig beschossen und wurde bald zu einer gefährlichen Grauzone. Innerhalb weniger Tage lagen alle Geschäfte, Apotheken, das Krankenhaus, die Schule, der Kindergarten und die meisten Wohngebäude in Trümmern.

Bis ans Ende meiner Tage werde ich mich an den schmerzlichen Moment des Abschieds von meiner Tochter und meinem kleinen Enkel erinnern, als sie beschlossen, ihr Zuhause zu verlassen und die gefährliche Reise in die Westukraine allein anzutreten. Es war beängstigend zu wissen, dass wir vielleicht für immer getrennt sein würden; wir wussten nicht, ob wir uns jemals wiedersehen würden oder ob wir überleben würden, denn meine Kinder hatten eine unbekannte und riskante Reise vor sich, und wir standen immer noch unter Beschuss in Charkiw… Damals traute ich mich nicht, mein Haus zu verlassen, denn ich hatte den Eindruck, dass meine Mauern zuverlässiger waren. Aber als unser Haus angegriffen wurde und die Winterkälte durch die zerbrochenen Fenster in unsere Wohnung drang, als Strom und Wasser ausfielen und wir nicht einmal im Traum an eine medizinische Versorgung denken konnten, wurde mir klar, dass ich hier vielleicht nicht überleben würde.

Es gibt viel zu erzählen über unsere lange Reise quer durch die Ukraine nach Bukowyna, wohin uns Freunde seit den ersten Kriegstagen eingeladen hatten. Wir reisten mehrere Tage lang, um das Kriegsgebiet zu umgehen. Wir sahen kaputtes militärisches Gerät und beschädigte Autos am Straßenrand, zahlreiche Straßensperren, alle Schilder wurden entfernt, aber wir waren beeindruckt von unseren Ukrainern, unserem unglaublichen Volk, das versuchte, sich gegenseitig auf jede erdenkliche Weise zu helfen. Ich erinnere mich noch gut daran, wie wir die Nacht am Stadtrand von Winnyzja verbrachten. Die Ausgangssperre erwischte uns an einem Kontrollpunkt, und so bot uns ein Student, der bei der örtlichen Territorialverteidigung Dienst tat, an, die Nacht im Haus seiner Großmutter zu verbringen. In dem kleinen Haus hatten bereits sieben Reisende die Nacht verbracht. Obendrein wurde uns ein spätes Abendessen serviert. Es stellte sich heraus, dass die 75-jährige Großmutter jeden Tag einen großen Topf Borschtsch für die Flüchtlinge kocht!

In dem kleinen Dorf Malyatynets, in Sniatyn und in Czernowitz, wo ich schließlich unterkam, war ich von unglaublichen Menschen umgeben, die sich um mich kümmerten und mich mitfühlend behandelten. Ich konnte einen Arzt aufsuchen, erhielt materielle und psychologische Unterstützung von Nichtregierungsorganisationen, obwohl ich lange Zeit bei jedem scharfen Geräusch zusammenzuckte und der Luftangriffsalarm mich intuitiv dazu brachte, zumindest zwischen zwei Wänden Schutz zu suchen… Aber hier, im relativ sicheren Czernowitz, wurde mir klar, dass diese Angst, diese Stumpfheit, diese Panik genau das ist, was der Feind von uns erwartet! Nein, nein, ich lebe, ich bin relativ gesund und ich habe den unwiderstehlichen Wunsch, nicht in den Abgrund der Verzweiflung und der Hoffnungslosigkeit zu fallen! Spenden Sie für die Front, für die Rettung der Verwundeten – so gut Sie können. Der Besuch von Psychotherapiestunden, lange Spaziergänge in den bis dahin ungewohnten Straßen und Parks der alten Stadt halfen mir, allmählich zumindest eine gewisse emotionale Ausdauer wiederzuerlangen. Und dann – Theateraufführungen, Konzerte in der Philharmonie, Kunsttherapie, Computerkurse, Ausflüge zu interessanten Orten in der Stadt, neue interessante Bekanntschaften und Eindrücke – all das ließ in meiner Seele allmählich die feste Überzeugung entstehen: Wir werden überleben und gewinnen!

Gott sei Dank hat meine ganze Familie überlebt, aber wegen dieser verdammten Russen sind wir gezwungen, in fremden Welten Schutz zu suchen, weit weg von zu Hause und voneinander. Jeder von uns trägt in seinem Herzen die unverheilte Wunde des Verlustes der Heimat, die Sehnsucht nach einem glücklichen Vorkriegsleben.

Was uns aufrecht hält und uns vereint, ist unser unerschütterlicher Glaube an unsere unglaublichen Soldaten und unsere Unterstützung an der Front. Wir sind zuversichtlich, dass die Ukraine den grausamen Feind besiegen wird und wir in unser heimatliches, wenn auch verstümmeltes, ukrainisches Charkiw zurückkehren werden!

26 Mariia Dreval aus Novopokrovka (Kharkiv)

Am 23. Februar 2022, einem Mittwoch, wollte ich zu meiner Großmutter gehen, um dort zu übernachten… Interessanterweise ging ich früher an Wochentagen überhaupt nicht zu ihr, weil ich früh für die Schule aufstehen musste. Aber dieses Mal fühlte sich mein Körper zu ihr hingezogen… Wäre ich am Morgen des 24. Februar nicht da gewesen, wäre meine Großmutter wahrscheinlich in Panik geraten, aber sie hatte einen Anreiz, sich würdevoll zu verhalten.

Es ist interessant, dass mein Freund und ich am Abend des 23. Februar zusammen mit seiner Mutter zuversichtlich waren, dass Moskau uns nicht angreifen könnte, wissen Sie, es war von „brüderlichen Nationen“ und „Nachbarschaft“ die Rede…

Am 24. Februar rannten also meine Großmutter, ich und der kleine Terrier (Bona) zu meinen Eltern… Meine Mutter sagte, dass sie Angst hatte und in der Dunkelheit des Hauses nach mir suchte und dabei vergaß, dass ich bei meiner Großmutter war… Jetzt saßen meine Mama, mein Papa, meine Oma, ich und vier Hunde hier und wissen nicht, was sie tun sollen…

Meine Mutter und ich haben uns in einem Halbkeller versteckt, und mein Vater hat alle Fenster vernagelt. Wir schliefen alle in einem kleinen Raum in der Nähe des Kellers: mein Vater und meine Mutter auf dem Boden und ich und meine Großmutter auf dem Bett.

Mein Freund und seine Eltern gingen zunächst in die Region Chmelnyzkyi und später für eine Weile nach Polen. Sie boten auch an, meine Familie mitzunehmen, aber wir beschlossen, zusammen zu bleiben und zu Hause zu wohnen. Und dann begann die „Kriegsroutine“: Wir rannten in den Keller, setzten uns auf den Boden, meine Mutter und Großmutter standen in langen Schlangen vor den Geschäften, um wenigstens einen Laib Brot zu kaufen…

Der letzte Anstoß war das Flugzeug, das eine Bombe in einem halben Kilometer Entfernung vom Haus meines Patenonkels und seiner Frau abwarf (Chuhuiv, 15-20 km von meinem Dorf entfernt), die überraschenderweise überlebten. Am selben Abend bekam ich Panikattacken und bat meine Mutter, das Haus zu verlassen.

Da kam mir der Gedanke, meinen ehemaligen Klassenkameraden Artem anzurufen und zu fragen, ob seine Familie abreisen würde. Ich erhielt die Antwort, dass sie am nächsten Tag um 5 Uhr morgens abreisen würden und noch zwei Plätze frei hätten. Als Familie beschlossen wir, dass meine Mutter und ich gehen würden. Wir fuhren nach Czernowitz, wo die Familie meiner Schwester und ihre Patentante auf uns warteten, die später in die Region Saporischschja zurückkehrte, um mit ihrer Mutter, meiner zweiten Großmutter und ihrem bettlägerigen Mann zu leben (sie sind seit dem 24. Februar 2022 besetzt, und konnten nicht weg).

Im April, in Czernowitz, wurden meine Mutter und ich zu Binnenflüchtlingen. Zunächst lebten wir im Haus meiner Schwester mit drei Familien: zwei Familien aus Charkiw (Freunde meiner Schwester) und meine Mutter und ich. Es war hart…

Im Sommer 2022 musste auch meine Großmutter zu uns kommen… Da waren wir schon zu dritt.

Ich war im letzten Jahr der Schule. Und wissen Sie, trotz der Tatsache, dass Charkiw auch in Kriegszeiten eine Studentenstadt ist, habe ich mich für eine sichere Ausbildung entschieden. Ich schrieb mich an der Universität Czernowitz ein, wo ich offline studieren kann. Ich hatte das Bedürfnis, ukrainische Philologie auf Lehramt zu studieren, denn unser Land braucht solche Leute.

Und wieder die „Routine“, nur halb „militärisch“: Studium, Wohltätigkeitsveranstaltungen und Treffen, neue Leute…

Im Winter 2022 beschloss meine Mutter, nach Hause zu meinem Vater zurückzukehren. Meine Großmutter und ich blieben zurück, in einer neuen Wohnung, die uns die Familie meiner Schwester zur Verfügung stellte.

Mein Freund war zu diesem Zeitpunkt bereits in die Ukraine, in seine Heimat, zurückgekehrt und besuchte mich mehrere Male. Wir sprachen über seine Aufnahme an der Universität in Czernowitz.

Im Sommer 2023 wollte meine Großmutter nach Hause in die Region Charkiw zurückkehren. Im Allgemeinen ist es für eine Person ihres Alters (66) sehr schwierig, fast 1000 km von ihrer Heimatregion entfernt zu sein.

Mein Freund studiert jetzt an der Universität in Czernowitz. Wir sind zusammen. Eine neue Seite im Leben.

Später lernten wir sehr nette Leute aus Czernowitz kennen, Iryna (ich nenne sie jetzt „Mama Ira“ – meine Mutter ist nicht beleidigt) und Andrii, die uns die ganze Zeit über halfen. Sie haben uns gerne erlaubt, in einer ihrer Wohnungen zu wohnen.

Und jetzt leben und studieren mein Freund Mykyta und ich in Czernowitz. Wie sieht es mit finanziellen Schwierigkeiten aus? Die sind einfach da… Manchmal arbeitet Mykyta als Kellner und rettet uns aus schwierigen Situationen. Meine Eltern versuchen, so gut wie möglich zu helfen.

Jetzt arbeite ich aktiv in der Studentenverwaltung unserer Universität mit, in der Bildungs- und Wissenschaftskommission. Wir organisieren Veranstaltungen für Studenten und alle anderen: Kunsttherapie, Wettbewerbe, Workshops usw. All dies dient der Entlastung und Entwicklung der Bevölkerung während des Kriegsrechts.

Generell sind wir alle der Bukovyna sehr dankbar für den Schutz und die Möglichkeiten, die sie uns gegeben hat! Ich bin sicher, dass dieser schreckliche Krieg bald zu Ende sein wird und wir nach Hause zurückkehren werden!

November 2024, Maria Dreval aus Nowopokrowka (Gebiet Charkiw).

25 Kateryna Yereshchenko aus Cherson

24.02.2022 – Für mich war es ein ganz normaler Wintermorgen, an dem ich mich für die Arbeit fertig machte und meine Kinder zur Schule und zum Kindergarten gingen. Um 8 Uhr gingen wir nach draußen und ein Mann, den wir nicht kannten, sagte zu uns: „Ich würde an eurer Stelle nicht rausgehen. Am Morgen haben russische Truppen das ukrainische Territorium angegriffen, der Flughafen von Tschernobaiwka steht in Flammen. So erfuhr ich vom Ausbruch des Krieges. In den ersten Tagen herrschte unter den Menschen eine spürbare Panik: Es gab keine öffentlichen Verkehrsmittel, die Geldautomaten waren leer, und die Regale der Apotheken, Geschäfte und Supermärkte waren auch ziemlich leer. Diejenigen, die über ein eigenes Transportmittel verfügten, verließen die Stadt. Auf der Antoniwskyi-Brücke wurde um die Stadt gekämpft. Doch am 1. März rückten die russischen Truppen in Cherson ein. Russisches Militärmaterial begann massenhaft in die Stadt einzudringen. Unter der Besatzung halfen und unterstützten sich die Einwohner gegenseitig und leisteten mit Kundgebungen Widerstand gegen die Besatzungsbehörden. Da die örtlichen Behörden die Stadt verließen, bevor die Invasion in vollem Umfang begann, übernahmen lokale Unternehmer und Menschen, die sich um die Stadt kümmerten, die Instandhaltung und Organisation der Stadt. In der Folgezeit wurden Menschen, die sich aktiv für die Ukraine einsetzten, vom russischen Militär verschleppt. Und in der Stadt selbst richtete das russische Militär Folterkammern ein, und auf den Straßen wurden mobile Krematorien gesichtet. Darüber hinaus nahm das russische Militär während der Besetzung alle Wertgegenstände aus den Museen, verschiedene Ausrüstungsgegenstände aus den Geschäften und zerstörte ukrainische Literatur aus den Bibliotheken.

Am 17. April 2022 nahm ein Freiwilliger, der Medikamente für Menschen aus Odesa brachte, mich, meine Kinder und zwei weitere Frauen und ein Kind in seinem Auto über die Snihurivska-Straße nach Odesa mit und überwand dabei sechs feindliche Kontrollpunkte. Wir nahmen das Wertvollste mit: unser Leben, drei kleine Rucksäcke und zwei Kinderspielzeuge. So gelangten wir in das von unserer Regierung kontrollierte Gebiet und begannen unsere endlose Reise auf der Suche nach einem Ort, an dem wir wieder arbeiten und lernen konnten.

Am 27. August 2023 kamen wir in Czernowitz an. Wir mieteten eine Wohnung, und die Kinder gingen zur Schule und in Vereine. Ich versuchte, mich durch die Teilnahme an einem Projekt selbständig zu machen, und erhielt einen Zuschuss, um mein eigenes Unternehmen zu gründen. Die Idee war, hausgemachte Süßwaren herzustellen, und sie im Einzelhandel zu verkaufen, da ich einen Abschluss in Kochen habe. Ich kaufte alle notwendigen Geräte und Rohstoffe, konnte mein Mini-Unternehmen aber aufgrund bestimmter Umstände nicht verwirklichen. Im Februar 2024 kündigte ich an der Akademie für Weiterbildung in Cherson, wo ich seit Oktober 2021 offiziell tätig war. Seit März 2024 arbeite ich im Botanischen Garten der Jurij-Fedkowytsch-Nationaluniversität Czernowitz in der Freilandabteilung in der Sammlung von Zwiebelpflanzen als Fachkraft der Kategorie 2. Die Universitätsverwaltung stellte meiner Familie als Angestellte ein kostenloses Zimmer im Studentenwohnheim zur Verfügung, in dem wir jetzt leben. Im Sommer desselben Jahres begann ich ein Teilzeitstudium an der Jurij-Fedkowytsch-Nationaluniversität in Czernowitz mit dem Schwerpunkt Sozialarbeit. Während meines Studiums nahm ich an dem Sozialprojekt Therapeutic Gardening teil und interessierte mich für das Thema der Inklusion von Menschen mit Behinderungen in ukrainischen Städten.

Meine Kinder gehen derzeit in die 2. und 4. Klasse. Meine Tochter, Angelina, malt wunderschöne Bilder und tanzt Volkstänze. Mein Sohn macht Holzarbeiten und spielt gerne Fußball. Wann immer es möglich ist, besuchen meine Kinder und ich malerische Gegenden in der Ukraine. Von unserem früheren Leben ist nichts mehr übrig, aber niemand kann uns den Wunsch nehmen, zu leben und weiterzumachen.

Ukraine-direkt: “Winterwärme”-Projekt-Update von Julian Gröger, 11/2024

Vom 31. Oktober bis 5. November 2024 war ich mit einer kleine Gruppe aus Deutschland in der Ukraine. Über Przemysl, Lviv und Iwano-Frankiwsk ging es zu “unseren” Binnengeflüchteten nach Czernowitz.

Wie fühlt es sich an, durch ein Land und eine Gesellschaft im Krieg zu reisen? Wie ist die Stimmung? Auf welche Ideen für weitere Hilfen kommen wir?

Halloween-Feier in Lviv

Dieses Mal waren wir nicht nur in Czernowitz, sondern kamen von Westen über die polnisch-ukrainische Grenze nach Lviv. Hier sahen wir den jungen Leute in der Altstadt bei ihrer Halloween-Feier um das Schewtschenko-Denkmal mit ukrainischer Pop-Musik zu. Der Krieg schien weit weg an diesem Abend. Am nächsten Tag fuhren wir mit dem Zug nach Iwano-Frankiwsk und besuchten Freunde, mit denen ich vor der Pandemie öfter zusammen gearbeitet habe. Die Innenstadt war eine große Ausstellung mit Portraits von Söhnen und Töchtern der Stadt.

Europäisierung gegen den grauen Schleier

Von unseren Freunden haben wir erfahren, dass sehr viele UkrainerInnen Antidepressiva nehmen. Und so wie ich in der Corona-Zeit etwas nachsichtiger mit Süßigkeiten für Kinder, so erzählt es Olia, sei man mit Fluchen und Schimpfwörtern. Man hört sie mehr und man lässt sie durchgehen. Der jetzige Zustand sei eine kontinuierliche Gegenwart des 24. Februars, ein grauer Schleier, der schwer auf der Gesellschaft liegt. Hoffnung auf ein baldiges positives Ende hat keineR mehr. Wenn man irgendeine positive Entwicklung suchen möchte, dann findet Olia das Genderthema. Männer und Frauen seien enger zusammen gerückt. Es gibt weniger klassische Männer- oder Frauenarbeiten. Alle machen alles und werden gebraucht.

Das ist für mich ein Beispiel dafür, was der Kreml mit seiner Aggression erreicht – das Gegenteil von dem, was man erreichen wollte: der Kreml möchte die Ukraine wieder zurück ins Russische Imperium holen, doch was erreicht man: Die Ukraine wird immer europäischer: Mehr Fahrräder auf den Straßen, mehr Gender-Diskussionen, mehr Englisch Lernende, mehr UkrainerInnen befinden sind derzeit in der EU (und kommen hoffentlich eines Tages zurück, mit neuen Kompetenzen) – und natürlich sind auch europäische Waffen im Einsatz, leider nicht genug, um sich ausreichend zu wehren. Iwano-Frankiwsk hat uns als Stadt extrem lebendig und gut gefallen. Wir hatten über die ganzen Tage auch Glück: Es gab keinen Angriff auf die Orte, an denen wir waren. Die Warn-App blieb stumm und wir mussten nicht ein Mal in einen Schutzraum.

Treffen mit Binnengeflüchteten in Czernowitz

In Czernowitz haben wir uns dann mit “unseren” Binnengeflüchteten getroffen. Zunächst mit Olia&Iurii und (Portrait 17) und Karolina (Portrait 9) in der Uni. Die Fluchtgeschichten sind bewegend, aber die Kraft, die diese Menschen ausstrahlen, ist beeindruckend. Karolina hat mit ihrem Mann einen kleinen Laden für Handyreparaturen aufgebaut und der Tochter, die am 11. März 2022 in Mariupol das Licht dieser Welt erblickte, geht es gut. Wie im Juni haben wir dann noch einen gemeinsamen Abend gestaltet mit uns 6 aus Deutschland und 10 Binnengeflüchteten – mit Geschichten, Liedern, gutem Essen und gegenseitigen Geschenken. Für viele dieser Menschen aus dem Osten der Ukraine sind wir die ersten Ausländer, die sie treffen und die kein Russisch sprechen. Sie sehen in uns Europa und europäische Werte. Sie geben uns Fragen auf, was wirklich wichtig ist im Leben und was ein Leben lebenswert macht. Und wir geben ihnen ein bisschen Hoffnung, einen kurzen Halt… und 200 € Unterstützung im Monat.

Immer wieder wird betont, dass das Geld sehr wichtig ist. Noch wichtiger ist allerdings der Austausch, die psychologische Wirkung unserer Unterstützung in einer Gesellschaft, die sich sonst oft im Stich gelassen fühlt und der Halt untereinander in diesem Projekt. Bei der Geldübergabe am Anfang des Monats nimmt sich unsere Koordinatorin Olia Sapa (Portrait 1) für jeden 30 Minuten. Sie ist Psychologin und hilft, vernetzt und hört zu. Demnächst soll es in ein Theater gehen und im Frühling wollen sie zusammen Ausflüge machen, um ihre neue Heimat, die Bukowina, kennenzulernen.

Ab jetzt wieder 200€ im Monat für 30 Familien

Wir haben seit Dezember 2023 bereits 50.000 € (!) gesammelt und in Czernowitz verteilt. Den großen Dank, den meistens und monatlich ich bekomme, gebe ich hiermit weiter an jedeN SpenderIn. Zumindest diese Familien fühlen sich weniger allein gelassen als andere UkrainerInnen. Nach der Wahl Trumps ist in der ganzen Region eine große Verunsicherung. Es kommen große Herausforderungen auf die europäische Familie zu. Danke, dass Sie Teil dieser Initiative sind.

Dank Ihrer Spenden und einer großen Einzelspende (Danke, Beate!) haben wir uns mutig entschlossen, seit November wieder 200 € anstatt wie im Sommer nur 100 € monatlich zu zahlen. Außerdem nehmen wir noch 6 weitere Familien in den Kreis auf, so dass wir ab Dezember 30 Familien unterstützen. Auf die Geschichten von den neuen 6 Familien werde ich im nächsten Update hinweisen. Fast alle von uns ausgewählten Familien sind in irgendeiner Weise ein aktives Mitglied der Czernowitzer Gemeinschaft. Wir starten jetzt, auch davon zu berichten.

Hier finden Sie die ersten zwei Geschichten zu den Eigeninitiativen der Binnengeflüchteten.

Welche ist meine Rolle in diesem Krieg? Das ist eine Frage, die sich viele UkrainerInnen fragen. Diese Frage war auch eine meiner Grundmotivationen zum Start dieser “Winterwärme”. Olena und Viktoriia machen den Anfang. Sie kümmern sich um verwundete Soldaten im Czernowitzer Krankenhaus.

Ihre Motivation? Bitte schreiben Sie sie mir!

Immer wieder bekomme ich die Frage aus Czernowitz, wer denn diese Leute sind, die ihr Geld ohne Bedingungen fast unbekannten UkrainerInnen anvertrauen. Ich lade Sie ein, mir eine Email () mit ihrer Motivation zu schreiben. Ich werde diese dann auf Ukrainisch übersetzen und hier auf unserer Seite veröffentlichen.

Bis Ende Dezember habe ich noch Spendengelder, aber natürlich soll es weitergehen mit der Unterstützung. Wir werden etwa 6.500 € pro Monat benötigen und freuen uns weiterhin über jede Spende und über jede neue SpenderIn. Schreiben Sie mir eine Email (s.o.), wenn Sie alle paar Monate auf solch ein Update hingewiesen werden möchten. Bitte leiten Sie auch gern diesen Link an Freunde weiter.

Spenden bitte weiterhin an:

Active Commons e.V.

IBAN: DE71430609671123441900

GLS Gemeinschaftsbank eG
Verwendungszweck: Ukraine-Hilfe

Und wer Interesse an mehr Infos und/oder Kontakt zu Menschen in der Ukraine hat, melde sich bitte bei Julian:

Czernowitz – Besuch im Juni 2024

Von Anfang an ging es uns darum, mit unserem Projekt der Ukraine-Hilfe Begegnungen zu ermöglichen. Im Dezember 2023 als ich (Julian) zum ersten Mal für diese Initiative nach Czernowitz gefahren bin, dachte ich mir: Wie schön wäre es, wenn ich beim nächsten Mal nicht allein hinfahre, sondern ein paar von denen mit mir im Bus sitzen, die auch gespendet haben und sich nun enger mit diesen Familien verbinden möchten? Und wie schön wäre es, wenn es dann etwa 16 Leute wären, damit wir genau einen Kleinbus voll haben?

Ich interpretiere es als guten Stern über diesem Projekt, dass es genauso gekommen ist. Auf meinen Aufruf zu Beginn des Jahres in diesem Kreis, wer denn mal mit nach Czernowitz möchte, haben sich genau 16 Leute gemeldet. Vom 21. bis 25. Juni 2024 waren wir in der Ukraine und haben uns mit den von uns unterstützten Familien getroffen. Viele der Dinge, die ich im Dezember gefühlt habe, haben sich bestätigt: Die UkrainerInnen brauchen Unterstützung, sie brauchen Ohren, sie brauchen Umarmungen, sie brauchen Alltag, sie brauchen Solidarität, gelebtes Europa.

Wir haben uns mit einigen unserer 23 Familien gesondert zu einem Gespräch getroffen, um ihnen zuzuhören und uns näher mit ihren Schicksalen zu verbinden. Unsere Koordinatorinnen vor Ort Olha (selbst Binnengeflüchtete, Geschichte 1), Oksana (Leiterin des Internationalen Büros der Uni Czernowitz) und Olha (Übersetzerin) haben diese Begegnungen ermöglicht und vorbereitet. Die Herausforderungen, aus diesen Begegnungen Situationen werden zu lassen, bei denen sich alle wohlfühlen, haben wir alle gemeinsam immer wieder und gern bewältigt.

In der Uni im Kulturzentrum Gedankendach haben wir uns zunächst mit Vitaliy (Geschichte 15) getroffen und seiner Geschichte zugehört, wie er zu einem Vater von acht Kindern wurde, wobei nur eins davon sein eigenes ist. Olha und Iuriy (Geschichte 17) schilderten uns eindrücklich mit Bildern und Videoaufnahmen, wie das Leben unter russischer Besatzung aussah und wie sie die Sprengung des Kachowka-Staudamms im Sommer 2023 überlebt haben und die gigantische Flut für ihre Flucht aus russisch besetzten Gebiet nutzen konnten. Beim Lauschen dieser Geschichten wird man sehr demütig und darf sich auf die wesentlichen Dinge konzentrieren, die uns Menschen ausmachen.

Der Samstagabend war der Höhepunkt des Treffens. Von 23 unterstützten Familien in Czernowitz konnten 19 unsere Einladung zu einem gemeinsamen Begegnungsabend annehmen. In Kleingruppen an einem gedeckten Tisch konnten sich unsere 17 Gäste aus Deutschland und die 19 größtenteils binnengeflüchteten UkrainerInnen kennenlernen. Für einige aus der Ostukraine war es die erste Begegnung mit Menschen außerhalb der ehemaligen Sowjetunion. Die Aufregung und Anspannung war auf beiden Seiten zu spüren. Kleine Gruppenspiele und Gastgeschenke konnten die Anspannung bei den meisten lösen. Ich glaube, ich kann schreiben, dass für durchweg alle dieser Abend ein sehr bewegender war und dass die Gedanken und Emotionen dieses Abends uns noch lange begleiten werden.

Den Sonntag hat die Gruppe dann nutzen können, um die besondere Kulturgeschichte der Stadt zu erleben: Jüdisch-Deutsche Vergangenheit, KuK-Zeiten, rumänisches Czernowitz. Im Hotel Bukowyna oder in der Fußgängerzone, der Kobylyanskaia Straße, kann man schnell vergessen, dass man sich in einem Land im Krieg befindet. Allerdings ploppt es auch immer wieder auf. Am Sonntagmorgen um 9 Uhr haben wir der Gedenkminute beigewohnt. Jeden Morgen um 9 Uhr steht die Stadt still. Alle Autos halten an. Am Rathausplatz sind auch alle ausgestiegen und haben sich neben ihr Auto gestellt. Polizisten haben Kreuzungen abgesperrt. Aus Lautsprechern ertönte Musik. Es war bewegend, denn wir wissen, dass es in der Ukraine kaum Menschen gibt, die nicht unter den Aggressionen des Kremls leiden.

Am Montag haben wir uns mit NGO-VertreterInnen und einem Lokalpolitiker getroffen, um noch mehr über die Gesamtsituation der Binnengeflüchteten zu verstehen. Außerdem haben wir noch einige von “unseren” Familien gebeten, uns ihre Privatinitiativen vorzustellen. Yulia aus Kharkiv (Geschichte 14) erzählte uns von ihrem Traum einer eigenen kleinen Schoko-Werkstatt. Unsere Gruppe aus Deutschland hat ihr dann erstmal alle Pralinen abgekauft, die sie gerade fertig hatte (köstlich!). Olena aus Kurakhovo (Donezk, Geschichte 19) hat angefangen, für verwundete Soldaten, die zur Reha im sicheren Czernowitz sind, zu kochen. Diese Soldaten brauchen meist keine Diät-Kost und sehnen sich nach Heimat. Noch wichtiger als die Borschtsch ist aber auch hier die Zeit, die sie den Soldaten schenkt und die Umarmungen, die sie und ihre Freundinnen den Verwundeten mitbringen.

Im nächsten Beitrag auf dieser Seite werde ich euch mehr über diese lokalen Kleinstinitiativen von den von uns unterstützten Familien erzählen. Alle, die wir getroffen haben, stellen sich aktiv die Frage, was ihr Beitrag für eine freie Ukraine ist und kommen zu sehr unterschiedlichen, kreativen Antworten.

Wir haben eine verwundete Gesellschaft erlebt. Wir haben Menschen erlebt, die den Krieg hautnah erleben mussten, traumatisiert sind und immer wieder in Tränen ausbrechen. Wir haben allerdings auch erlebt, dass die Gesellschaft steht und die Menschen sich keine andere Ukraine als eine befreite und freie Ukraine vorstellen können. Unsere Unterstützung kommt an. Sie gibt ein paar Menschen in schwierigen Zeiten Mut. Unsere finanzielle Unterstützung von derzeit 100,- € pro Monat und Familie ist bei den meisten eine Erhöhung des monatlichen Budgets von 15-30%. Das macht einen Unterschied. Trotzdem war das Feedback viel häufiger, dass weniger das Geld die Kraft bringt, als vielmehr die Präsenz und das Symbol des Beistehens und Solidarisierens, das mit dem monatlichen Geldschein kommt. Besonders dafür war unser Besuch wichtig.

Die meisten von unserer Reisegruppe aus Deutschland sind mit dem Kleinbus wieder nach Chisinau gefahren. Dort haben wir uns noch zwei Tage für eine gemeinsame Reflektion genommen, bevor es zurück nach Deutschland ging. Wir möchten diese Ukraine-Hilfe aufrechterhalten und nach Möglichkeit für die Wintermonate auch wieder auf 200 € aufstocken. Es ist abzusehen, dass der nächste Winter noch komplizierter wird als die ersten beiden Kriegswinter, da die russische Armee ca. 50 Prozent der ukrainischen Energiekapazitäten zerstört haben. Im Spendentopf sind derzeit noch ca. 6.000 €. Das würde für zwei Sommer- und Herbstmonate reichen. Olha hat allerdings auch schon eine Liste mit Familien, die wir gern hinzunehmen würden. Wir freuen uns daher über jede Spende und Ideen, wie wir diese Geschichten verbreiten können.

Spenden Sie weiterhin an:
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IBAN: DE71430609671123441900
Verwendungszweck: Ukraine-Hilfe

Wenn Sie im Januar eine Spendenquittung wünschen, dann geben sie bitte auch ihre Adresse an oder schreiben mir diese an

Außerdem: Die UkrainerInnen waren ganz gespannt darauf zu sehen, wer denn hinter dieser Hilfe steckt und was uns antreibt, fremden Menschen Geld anzuvertrauen. Wer also möchte, schreibt mir gern einen kleinen Text, am besten noch mit einem Bild. Ich übersetze es dann ins Ukrainische und schicke es an “unsere” Familien, die sich über solche Gesten riesig freuen. Ihr könnt mir dann schreiben, ob ich den Text auch auf dieser Homepage veröffentlichen darf oder lieber nicht. Derzeit sind wir ca. 170 Menschen, die in diesen Topf schon mal gespendet haben oder es regelmäßig tun. Leitet den Link gern weiter. Vielleicht gibt es noch mehr Menschen in Deutschland, die sich auf diese Weise mit der Ukraine verbinden möchten.

DANKE, dass Ihr diese Initiative zum Fliegen bringt. Ich habe vor mir die Geschenke, die ich im Namen aller in Czernowitz angenommen habe. Mit der signierten Fahne, dem Ukraine-Puzzle und Bilder vom alten, stolzen Czernowitz kommt der Dank der Familien, den ich versuche, hierüber nach Deutschland zu kanalisieren.

Hier ein paar Impressionen von den Mitreisenden:

Der Höhepunkt war zweifellos das Treffen mit den Menschen, für die die regelmäßigen Spenden aus Deutschland überlebenswichtig sind. Unter ihnen waren nicht wenige, die noch nie oder fast noch nie mit „ausländischen Menschen“ gesprochen hatten. Zuweilen verständigten wir uns lediglich mit Zeichensprache, wenn unsere Dolmetscher gerade mal anderweitig beschäftigt waren. In jeder Sekunde spürten wir – bei gutem Essen (überwiegend Gemüse!) , Wasser und Wein – eine sehr große Herzlichkeit. Die Menschen, die wir trafen, bedankten sich immer wieder, dass wir gekommen waren und sie in diesem grauenvollen Krieg nicht vergessen sind. Kleine Herzchen in blau und gelb, die wir bekamen, sind mehr als Symbolik. Hier, wie auch an anderen Tagen, flossen viele Tränen: Tränen der Rührung und der großen Dankbarkeit. Die Menschen bedankten sich, dass wir den weiten Weg auf uns genommen hatten und sie anhören. Stunden des Glücks. Für sie, aber auch fpr uns. Und wir mussten jedes Mal etwas beschämt daran denken, wie materiell gut es den meisten von uns geht und mit einer vergleichsweise wie kleinen Summe viele von uns geholfen hatten.”
Reiner Scholz, Hamburg

Anfangs war ich skeptisch. Millionen Ukrainer*innen flüchten und wir reisen in ein Land im Krieg. Was im ersten Moment nach Kriegstourismus klang, wurde zum Fest der Menschlichkeit. Juri und Olha, die 2014 von der Krim und 2023 nach der Sprengung des Kachowka-Staudamms erneut aus russischer Besatzung fliehen mussten… Karolina, die ihr Baby zwischen den Schüssen russischer Soldaten auf einem Krankenhausflur in Mariupol zur Welt brachte… Vika, die ihren Bruder im Krieg verlor und ihre Liebe während seines Fronturlaubs heiratete… Es sind Geschichten, die so nie hätten passieren dürfen und in ihrer Brutalität kaum auszuhalten sind. Umso mehr sind es aber auch Geschichten, die unbedingt gehört und weitererzählt werden müssen. Unsere Gespräche waren Begegnungen voller Tränen und Umarmungen, voller Freude und Menschlichkeit. Und was uns zwischen all dem immer wieder begegnete, war Dankbarkeit – für unseren Besuch, für unser Zuhören, für unsere Empathie und Unterstützung. Dabei ist all das so verdammt wenig – in Zeiten von Krieg. Und trotzdem ist es für die Menschen in der Ukraine überlebenswichtig, gesehen, unterstützt und nicht vergessen zu werden. Denn der brutale russische Angriffskrieg geht weiter – jeden Tag.”
Carolin Holzhäuser, Berlin

Beeindruckt vom Lebenswillen der ukrainischen Binnenflüchtlinge, die wir vor Ort trafen, und der selbstlosen Hilfe jener Czernowitzer Landsleute kehrten wir ins sichere Nachhause. Der russische Krieg, in Tscherniwzi gelegentlicher Luftalarm und kurze Stromsperren, ist uns weit weg und doch ganz nah, weil die Geschichten der zur Flucht getriebenen Menschen, denen wir begegneten, bleiben. Die Meldungen über die Toten und Verletzten laufen weiter. Der Tod ist nun ein Meister aus Moskau.”
Volker Köhler und Monika Wagner, Berlin

„Die geflüchteten Familien durfte ich auf einer Reise nach Czernowitz kennenlernen. Ihre bewegenden Geschichten werden mir noch lange im Kopf bleiben. Ich finde es toll, dass dieses Projekt die Familien direkt und unkompliziert unterstützt.“
Lisa Krause, Hamburg

„Ich fand es anrührend und zugleich ein großes Geschenk, wie offen und herzlich unsere „Binnen-Geflüchteten“ uns begegneten, bereit, Ihre Erfahrungen und ihren Schmerz mit uns zu teilen. Berührend, ja auch etwas beschämend, für mich als gut situierten „Westler“, die Zuversicht, der Mut und das beherzte Anpacken. Anpacken, um die eigene Situation zu meistern und zugleich auch anderen beizustehen. Bewundernswert insbesondere, was unsere Koordinatorinnen Oxana, Olha und Olha (und all die anderen) da leisten – an Arbeit und empathischer Zuwendung! All das passiert in Czernowitz, ein fast mystischer Ort mit einer großen Vergangenheit, einst Zentrum überwiegend deutschsprachigen Judentums im Osten, zugleich multi-ethnisch und kosmopolitisch. Mit den Zeugnissen einer unbändigen Kreativität und Schaffenskraft, zugleich Symbol der Zerbrechlichkeit und Vergänglichkeit, zumal all dies schon einmal dem Untergang anheim fiel. Bleibt die Hoffnung, dass die hier nun herrschende relative Sicherheit Bestand haben kann. Denn die Ideologie Putins scheint sich ja gerade gegen alles zu richten, was Vielfalt, freies Denken und Solidarität repräsentiert.“
Hansjörg Brey, Seefeld

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