von Viktoriia Khorshun (Portrait Nr 2)
Guten Tag! Ich, Viktoriia Viktorivna Khoroshun, bin eine vorübergehend Binnenvertriebene aus der Stadt Cherson. In meinem Ort gibt es immer noch täglichen Beschuss und wir können nicht nach Hause zurückkehren, obwohl wir das wirklich wollen, aber das Leben ist das Wertvollste, deshalb riskiere ich nicht das Leben meiner Mutter und meiner Kinder und nehme sie nicht unter Beschuss. Wir sind seit 2 Jahren in Czernowitz, nachdem wir die Besatzung verlassen haben. In dieser Zeit hat sich in unserem Leben viel verändert. Mein ältester Sohn wurde hier 18 Jahre alt, seine Behinderung wurde in einem Krankenhaus für Erwachsene neu registriert, er wurde in Kiew operiert, mein jüngerer Sohn ging hier ganztags zur Schule, nicht online, meine Mutter bekam eine Stelle bei der Czernowitzer Brotfabrik. Auch mein Vater wurde aus Alters- und Gesundheitsgründen nach mehr als einem Jahr aus der Armee entlassen. Ich fand mich in der Freiwilligenarbeit wieder und half dem Militär im Krankenhaus.
Sonntagsbesuche im Militärkrankenhaus
Jeden Sonntag besuchen wir verwundete Verteidiger im Krankenhaus, bringen ihnen selbstgemachte Leckereien und Kinderzeichnungen mit, und vor allem sprechen wir mit ihnen über verschiedene Themen, damit sie sich wie zu Hause fühlen und verstehen, wie dankbar wir für ihren Schutz sind. Während dieser Zeit habe ich einen Kurs für Körpermassage absolviert, um unseren Verteidigern im Krankenhaus zu helfen, die Rückenmassagen brauchen, damit ihre Muskeln nach der langen Behandlung nicht schwächer werden. Da viele der Jungs im Krankenhaus Gelenkschmerzen haben und es für sie nicht bequem ist, normale Kleidung zu tragen, sondern spezielle Kleidung mit Verschlüssen, adaptive Kleidung, brauchen, habe ich speziell einen vom Pobratym-Zentrum organisierten Schnitt- und Nähkurs absolviert. Die Mädchen und ich besuchen oft die Stadtverwaltung, um die Beamten über die Bedürfnisse des Militärs zu informieren, und dank dessen hat die Stadtverwaltung von Czernowitz ein offenes Ohr für die Aktivisten und stellt Mittel für den Kauf der notwendigen Ausrüstung für die Verteidiger bereit. Sie unterstützte auch die Kampagne zur Unterstützung der Familien von Gefangenen.
Um meine Ressourcen nicht zu verlieren und weiterhin ehrenamtlich tätig zu sein, besuche ich verschiedene psychologische Schulungen und Workshops. Wir sammeln Plastikdeckel, weil sie in einer Fabrik zu Trainingsprothesen recycelt werden, und schicken diese Deckel dorthin. Das Leben wird allmählich besser, und wir glauben, dass wir bald in unsere Heimatstadt zurückkehren können, wo es keinen Beschuss mehr gibt und Frieden herrscht. Außerdem verteidigt mein Mann zusammen mit seinen Kameraden unser Land. Mögen sie alle lebend und gesund zu ihren Familien zurückkehren. Ich bin Ihnen allen dankbar für Ihre Unterstützung und Hilfe.